Antwort Warum bei Ulcus cruris Arteriosum keine Kompressionstherapie? Weitere Antworten – Was ist der Unterschied zwischen Ulcus cruris venosum und Arteriosum
Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Arten des Ulcus cruris. Die drei häufigsten Formen beziehungsweise Ursachen sind: Ulcus cruris venosum: Schwache Venen als Ursache. Ulcus cruris arteriosum: Verengte Arterien als Ursache.Das Ulcus cruris venosum ist eine sekundär heilende, chronische Wunde, die nach heutigem Standard „feucht“ behandelt wird. Die feuchte Wundbehandlung ist eine sehr effiziente Methode zum Aufweichen und Ablösen von nekrotischem Gewebe und fibrinösen Belägen.Betroffene müssen dabei Kompressionsstrümpfe oder elastische Binden tragen. Dadurch wird die Durchblutung in den Venen verbessert. Regelmäßige Bewegung, wie gehen, laufen oder Fahrrad fahren, unterstützt die Venen zusätzlich. Wenn die Betroffenen die Kompressionsstrümpfe regelmäßig tragen, heilt das Ulcus besser.
Wann gilt ein nicht Abgeheiltes Ulcus cruris venosum als Therapieresistent : Ein Ulcus gilt als therapieresistent, wenn es unter optimaler Therapie nicht nach drei Monaten die erste Heilungstendenz aufweist oder nicht binnen zwölf Monaten abgeheilt ist.
Warum Kompressionstherapie bei Ulcus cruris venosum
Die Reduktion des Ödems ist schmerzlindernd. Zudem bildet die Kompressionstherapie ein stabiles Widerlager für die Beinmuskulatur, so dass sich die Arbeit der Muskelpumpen – insbesondere die der Sprunggelenk- und Wadenmuskelpumpe – intensiviert.
Welche Merkmale zeigt ein Ulcus cruris Arteriosum : Heftige Wadenschmerzen nach kurzer Gehstrecke, später auch in Ruhe und besonders nachts: Diese Symptome gehen einem Ulcus cruris arteriosum voraus. Wie das häufiger vorkommende Ulcus cruris venosum ist auch das Ulcus cruris arteriosum ein schwer heilendes Geschwür am Unterschenkel, auch „offenes Bein“ genannt.
Arterielle Ursachen
Ein Ulcus cruris arteriosum beruht auf einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) – in der Umgangssprache auch Raucherbein oder Schaufensterkrankheit genannt. Hierbei ist die Durchblutung peripherer Arterien beeinträchtigt, meist infolge von Arterienverkalkung (Arteriosklerose).
Besonders bei chronischen Wunden und Wundverbänden, die unter Kompressionstherapie eingesetzt werden, sollten atraumatische Wundauflagen eingesetzt werden, die nicht mit der Wunde verkleben und auch mehrere Tage am Stück auf der Wunde bleiben können. Dadurch wird die Wundruhe und somit die Heilung gefördert.
Warum Kompressionsstrümpfe bei Ulcus cruris
Es ist essentiell, die zugrundeliegende chronische Veneninsuffizienz auch nach Wundverschluss weiter zu therapieren. Um ein Rezidiv der Wunde zu verhindern, müssen weiterhin Kompressionsstrümpfe getragen werden.In dieser Phase sollte die Versorgung auf Ulkus-Strumpfsysteme oder medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) umgestellt werden. Nach Abheilung ist eine störungsfreie Erhaltungsphase zur Rezidivprophylaxe zu gewährleisten. Hierbei ist eine mittlere Kompression mit MKS in der Kompressionsklasse (KKL) II meist ausreichend.Bekannte Risiken und Nebenwirkungen sind nicht passende medizinische Kompressionsstrümpfe sowie eine unsachgemäße Bandagierung. Diese können zu Schnürfurchen, Blasenbildung, Druckulzera, Nekrosen und nervalen Druckschäden auf periphere Nerven führen [4]. Prävention.
Geeignete Wundauflagen bei Ulcus cruris venosum
- Schaumstoffwundauflage mit Silikon-Haftrand.
- Schaumstoffwundauflage.
- Beidseitig silikonbeschichtete Wundkontaktauflage.
- Superabsorbierende Wundauflage.
- Schaumstoffwundauflage für die Ferse.
- Dünne Schaumstoffwundauflage für Zehen/ Finger.
- Hydrokolloide Wundauflage.
Was ist typisch für einen Ulcus cruris Arteriosum : Beim Ulcus cruris arteriosum setzt der Bewegungsschmerz (Claudicatio Intermittens) mit zunehmender Erkrankung immer früher ein. Füße und Beine fühlen sich kalt an und sind blau oder fahlverfärbt. Der Bewegungsschmerz tritt im späteren Krankheitsstadium auch im Ruhestadium und beim Hochlagern der Beine auf.
Wann Keine Kompressionsverbände : Unter bestimmten Umständen sollte die Kompressionstherapie nicht durchgeführt werden. Liegt eine fortgeschrittene pAVK (systolischer Druck < 60 mmHg, ABI < 0,5), dekompensierte Herzinsuffizienz oder eine entzündliche Erkrankung der betroffenen Beinabschnitte vor, sollte keine Kompressionstherapie angewendet werden.
Wann ist eine Kompression kontraindiziert
Entsprechend aktueller Leitlinien sind diese Kontraindikationen die fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit, dekompensierte Herzinsuffizienz, septische Phlebitis und Phlegmasia coerulea dolens. Zudem gibt es einige Patienten, bei denen eine engmaschige Kontrolle erfolgen sollte.
Unter bestimmten Umständen sollte die Kompressionstherapie nicht durchgeführt werden. Liegt eine fortgeschrittene pAVK (systolischer Druck < 60 mmHg, ABI < 0,5), dekompensierte Herzinsuffizienz oder eine entzündliche Erkrankung der betroffenen Beinabschnitte vor, sollte keine Kompressionstherapie angewendet werden.Auch in den Anfangsstadien einer als Wundrose bezeichneten bakteriellen Hautinfektion, bei ausgeprägten nässenden Hautkrankheiten, einer Unverträglichkeit auf das Material und fortgeschrittenen Nervenschäden der zu behandelnden Extremität sollte auf eine Kompressionstherapie verzichtet werden.
Warum Kompressionsverband bei Ulcus : Die Kompressionstherapie führt zur Reduktion der Ödeme, Abnahme des venösen Blutvolumens und zur Zunahme der Blutstromgeschwindigkeit. Sie vermindert den venösen Reflux und verbessert die periphere Pump- funktion und ist somit eine unabdingbare Voraussetzung zur Abheilung eines Ulcus cruris venosum.