Antwort Ist es normal, nicht monogam zu sein? Weitere Antworten – Warum können manche Menschen nicht monogam sein

Ist es normal, nicht monogam zu sein?
Forscher:innen sind sich einig, dass Monogamie nicht in unseren Genen liegt. Das Bedürfnis zur Untreue muss in monogamen Beziehungen unterdrückt werden. Menschen ist es nicht möglich, ein Leben lang nur einen einzigen Menschen attraktiv zu finden.Monogamie ist unrealistisch – das würden zahlreiche Wissenschaftler ohne Zögern bestätigen. Da dennoch so viele Menschen an diesem Beziehungsmodell festhalten, lohnt es sich, einen Blick auf die Vor- und Nachteile zu werfen.Wenn man sich Studien zum Thema ansieht, kann man zwar sehen, dass nur 25 Prozent aller Menschen monogam leben, dies liegt aber nur daran, dass Monogamie in der Biologie anders definiert wird.

Sind monogame Beziehungen normal : Dennoch: Monogamie ist weiterhin die Norm. Egal, in welcher Alterssparte. Das Bedürfnis nach Treue ist nicht verschwunden. Doch es ist üblicher geworden, die alten Beziehungsmodelle infrage zu stellen und vor allem unvoreingenommener über nicht-monogame Liebe zu sprechen, als das früher noch der Fall war.

Warum können manche nicht treu sein

Woran liegt es, dass einige Menschen nicht treu sein können Die Gründe dafür können vielfältig sein. Mal ist es die Wut auf den Partner oder die Partnerin, ein anderer baut sich mit einer Affäre einen Puffer zur Hauptbeziehung, um nicht zu sehr von dieser abhängig zu sein.

Ist die Natur des Menschen monogam : Diese Monogamie ist auch bei vielen Tierarten, die früh gebären, zu beobachten. Die Natur des Menschen kann deshalb zwar nicht grundsätzlich als monogam bezeichnet werden, dennoch weisen die genetischen und anatomischen Merkmale des Menschen eher auf die Monogamie, als auf andere Paarungssysteme hin.

Treue ist wichtig, denn was wir in einer Partnerschaft suchen, ist nicht vorwiegend Lust oder Sexualität, sondern vor allem das Erlebnis, dass zwei Menschen zusammenhalten. Das gibt uns das Gefühl, dass wir unverwechselbar sind und nicht nur beliebige Zahnräder im Getriebe des Lebens.

Auch eine von vier Beziehungen, in denen die Partner keinen Sex haben, geht in die Brüche, hier liegt die Trennungsrate bei 25 Prozent. Deutlich niedriger ist das Trennungsrisiko in offenen Beziehungen (16,6 Prozent) und in monogamen Beziehungen, in denen die Partner sich treu sind (14,8 Prozent).

Wie viele Partner im Leben sind normal

So viele Sexpartner hat ein Mensch im Durchschnitt in seinem Leben. Eine weltweite Umfrage von „World Population Review“ zeigt: Im Durchschnitt hat der Mensch in seinem Leben neun verschiedene Sexualpartner.Vor allem, wenn sich beide Partner aus familiären Gründen nicht trennen wollen, aber kein sexuelles Interesse mehr aneinander haben. Die Frage nach einer offenen Beziehung ist aber vor allem dann sinnvoll, wenn beide Partner keinen Vertrauensmissbrauch mit Heimlichtuerei, Fremdgehen oder Untreue begehen wollen.Und von den Menschen, die sagen, dass sie monogam leben, betrügen viele, laut mancher Statistiken über 50 Prozent. Die meisten Menschen praktizieren Monogamie also gar nicht so, wie sie es behaupten. Sie schreiben und sprechen von konsensueller beziehungsweise ethischer Nicht-Monogamie.

Monogamie beim Menschen. Verliebtheit ist beim Menschen hormonell auf etwa 1–3 Jahre begrenzt. Diese biologische Tatsache führt neben weiteren zur verbreiteten Ansicht, dass der Mensch von Natur aus nicht streng monogam, sondern allenfalls „seriell monogam“ ist (siehe unten).

Warum ist Monogamie so wichtig : Wie Chris Bauch von der University of Waterloo in Kanada und Richard McElreath vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig im Fachmagazin “Nature Communications” berichten, schützen monogame Beziehungen nämlich vor der Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten.

Warum Monogamie so oft scheitert : Das zeigt: Innerhalb der Monogamie steckt viel Spielraum. Denn die geheime Neigung, Grenzen zu sprengen, weil wir uns autonom und selbstständig erleben wollen, gibt es nun mal. Wer aus den Regeln der eigenen Beziehung ausbricht, der kann sich selbst neu und anders fühlen.

Wie viel Prozent der Paare führen eine offene Beziehung

Der Studie zufolge hatten mit 14 Prozent schon doppelt so viele Männer wie Frauen (zumindest eine Zeit lang) eine offene Beziehung. Unter den 18- bis 39-Jährigen sollen es sogar 19 Prozent der Männer und immerhin 10 Prozent der Frauen sein.

Dabei dauern die Affäre bei den meisten Befragten im Durchschnitt länger als einen Monat (46 Prozent) oder knapp einen Monat (28 Prozent) an. Jeder Fünfte sucht eine Affäre lediglich für einen One-Night-Stand (20 Prozent).Die häufigste Wohnform ist der Singlehaushalt, rund 41 Prozent der Bevölkerung lebt allein, so das Statistische Bundesamt. In den Großstädten ist der Anteil noch viel höher.

Wie lange ist es normal Single zu sein : Bei den Männern waren 100 Befragte (45,4 %) höchstens drei Jahre Single, während 120 der Männer (55,5 %) länger als drei Jahren Single waren. Alle Befragten gaben an, in der Vorgeschichte mindestens eine Partnerschaft gehabt zu haben.